Händler sprechen von Umschichtungen aus Credit Suisse-Aktien hin zu UBS und Bär |
18.03.2020 13:12 |
Zürich (awp) - Die Grossbankenwerte präsentieren sich am Mittwoch einmal mehr volatil. UBS konnten die anfänglichen Verluste nach Aussagen aus dem Top-Management deutlich eindämmen. UBS verlieren gegen 13.10 Uhr 2,8 Prozent - in einem deutlich schwächeren Gesamtmarkt gemessen am SMI mit -4,5 Prozent. Julius Bär verlieren noch moderater mit -1,9 Prozent, während Credit Suisse hingegen ganze 6,9 Prozent einbüssen. Nach den massiven Verlusten in den vergangenen Wochen notieren UBS mittlerweile unter 8 und Credit Suisse unter 7 Franken. Aktuell kommt es laut Händlern zu Umschichtungen aus Credit Suisse hin zu UBS. Die CS habe zwar ihr Investment Banking abgebaut, sei aber diesbezüglich weiterhin verwundbarer als die UBS. "Die CS-Aktien leiden daher besonders unter den anhaltenden Turbulenzen am Markt", meinte einer. UBS-CFO Kirt Gardner hatte am Morgen an einer Konferenz darüber gesprochen, wie die aktuelle Coronavirus-Krise die Märkte im Griff habe. Die grossen Handelsvolumen seien bisher problemlos bewältigt worden, meinte er. Aufgrund der hohen Kursverluste gebe es zwar einen signifikanten Anstieg von Margin Calls, insgesamt habe man bei der UBS bisher aber keine grösseren Störungen im Kontakt mit Kunden gehabt. Und im Portfolio mit Lombardkrediten habe man bis dato auch nur geringe Verluste gesehen. Die UBS sei gut kapitalisiert, um auch ein schweres Stress-Szenario zu bewältigen, so Gardner weiter, und werde Einzelpersonen und vor allem auch Unternehmen weiterhin mit Krediten versorgen. Auch habe sich das Investment Banking der UBS trotz Krise widerstandsfähiger gezeigt als der Markt. Herabstufung bei CS Belastend ist für Credit Suisse zudem eine Rating-Senkung durch Baader Europe: Das Research senkt die Empfehlung auf "Add" von zuvor "Buy" mit einem Kursziel von weiterhin 8,57 Franken. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise sowie aufgrund staatlicher Restriktionen in Europa habe er seine Gewinnerwartungen weiter gesenkt, schreibt der Analyst zur Begründung. Die Aussichten für die grossen Bankhäuser sind insgesamt nicht rosig. Kepler Cheuvreux senkt für sowohl UBS (10,50 Fr.) als auch CS (11 Fr.) die Kursziele, hat sich damit aber lediglich der neuen Realität angenähert. "Kaufen" wird indes bestätigt. Die aktuelle Krise könnte sich stärker auf die Wirtschaft auswirken als die Lehman-Krise, heisst es in einer Sektorstudie von Kepler. Dieses Mal seien aber die Banken Teil der Lösung und nicht Teil des Problems. ys/uh |