Veraison baut Anteil an Aryzta rasch auf über 7 Prozent aus |
10.05.2020 14:57 |
Zürich (awp) - Die Beteiligungsgesellschaft Veraison baut ihre Position beim angeschlagenen Backwarenhersteller Aryzta rasch aus. Die für ihre aktive Einflussnahme bekannte Gesellschaft meldete am Samstag einen Anteil von 7,3 Prozent. Damit erhöht sich der Druck auf Aryzta in schnellem Tempo. Erst am vergangenen Mittwoch hatte Veraison nach dem erstmaligen Überschreiten der Schwelle von 3 Prozent einen Anteil von 3,19 Prozent bekanntgegeben. Bei der Entstehung der neuen Meldepflicht am 4. Mai habe der Aktienanteil gemäss der SIX Offenlegungsmeldung 6,8 Prozent betragen, heisst es in der Mitteilung vom Samstag. Der Aryzta-Spitze stehen somit intensive Zeiten bevor. "Wir sind der Auffassung, dass die aktuelle Bewertung den fundamentalen Wert von Aryzta nicht korrekt widerspiegelt. Veraison ist vom langfristigen Wertpotential von Aryzta überzeugt", sagte Veraison-Mitgründer Gregor Greber am Mittwoch auf Anfrage von AWP. Weitere Fragen, etwa zu seinen Absichten, beantwortete Greber nicht. Veraison hat eine lange Geschichte, Unternehmen, die aus ihrer Sicht unterbewertet sind, aufzumischen. Zuletzt bekamen dies etwa der Röntgentechnologie-Spezialist Comet oder der Baukonzern Implenia zu spüren. Bei Comet gewann Veraison den Machtkampf um das Präsidium des Verwaltungsrats, was zum Abgang von Firmenchef René Lenggenhager führte. Bei Implenia forderte Veraison im Verbund mit Aktionär Max Rössler die Aufspaltung des Baukonzerns. Massiver Stellenabbau Aryzta war bereits vor der Coronakrise angeschlagen, wird aber durch die Pandemie noch heftiger gebeutelt. Mit seinen Kreditgebern will der Konzern eine formelle Vereinbarung zur Lockerung der Kreditbedingungen unterzeichnen, wie er am vergangenen Montag bekannt gegeben hatte. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA solle neu kleiner oder gleich 6,0 sein, der Nettozins-Deckungsgrad grösser als 1,5. Dadurch erhalte man mehr finanziellen Spielraum, teilte der Konzern damals mit. Die Gruppe hat ausserdem Massnahmen zur Senkung der Kosten und damit zur Sicherung des Barmittelbestands ergriffen. Acht Werke sollen vorübergehend geschlossen werden. Davon stehen drei in Europa und fünf in Nordamerika. Etwa 30 Prozent des Personals werden beurlaubt. Darüber hinaus wird dem Management für die nächsten drei Monate das Gehalt gekürzt. Zudem wurden die Dividendenzahlungen für die Fälligkeiten im März und April verschoben. cf/ |