Wdh: Veraison steigt zu einem der grösseren Aryzta-Aktionäre auf |
06.05.2020 08:57 |
(Korrekter Firmenname im Titel) Zürich (awp) - Die Beteiligungsgesellschaft Veraison steigt beim angeschlagenen Backwarenhersteller Aryzta ein. Die für ihre aktive Einflussnahme bekannte Gesellschaft meldete einen Anteil von 3,19 Prozent. Damit stehen der Aryzta-Spitze intensive Zeiten bevor. "Wir sind der Auffassung, dass die aktuelle Bewertung den fundamentalen Wert von Aryzta nicht korrekt widerspiegelt. Veraison ist vom langfristigen Wertpotential von Aryzta überzeugt", sagte Veraison-Mitgründer Gregor Greber am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Weitere Fragen, etwa zu seinen Absichten, beantwortete Greber nicht. Auch von Aryzta war bislang keine Stellungnahme erhältlich. Die Investoren scheinen positiv auf die Nachricht vom Einstieg Veraisons zu reagieren. Die Aryzta-Aktie ist die einzige, die im vorbörslichen Handel von Julius Bär zulegen kann. Veraison hat eine lange Geschichte, Unternehmen, die aus ihrer Sicht unterbewertet sind, aufzumischen. Zuletzt bekamen dies etwa der Röntgentechnologie-Spezialist Comet oder der Baukonzern Implenia zu spüren. Bei Comet gewann Veraison den Machtkampf um den Verwaltungsratspräsidenten, was zum Abgang von Firmenchef René Lenggenhager führte. Bei Implenia forderte Veraison im Verbund mit Aktionär Max Rössler die Aufspaltung des Baukonzerns. Massiver Stellenabbau Aryzta war bereits vor der Coronakrise angeschlagen, wird aber durch die Pandemie noch heftiger gebeutelt. Mit seinen Kreditgebern will der Konzern eine formelle Vereinbarung zur Lockerung der Kreditbedingungen unterzeichnen, wie er am Montag bekannt gegeben hatte. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA solle neu kleiner oder gleich 6,0 sein, der Nettozins-Deckungsgrad grösser als 1,5. Dadurch erhalte man mehr finanziellen Spielraum, teilte der Konzern mit. Die Gruppe habe ausserdem Massnahmen zur Senkung der Kosten und damit zur Sicherung des Barmittelbestands ergriffen. Acht Werke sollen vorübergehend geschlossen werden. Davon stehen drei in Europa und fünf in Nordamerika. Etwa 30 Prozent des Personals werden beurlaubt. Darüber hinaus wird dem Management für die nächsten drei Monate das Gehalt gekürzt. Zudem wurden die Dividendenzahlungen für die Fälligkeiten im März und April verschoben. jb/rw |